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Die Entwicklung des Homeoffice

27. Juni 2022

Es war die erste Frage, die ich gestellt habe, als mir der aktuelle Job angeboten wurde: „Kann ich eigentlich remote arbeiten? Also im Homeoffice“? Die Antwort: „Ja klar, bei mir läuft eh alles online“ hat mich dann direkt überzeugt.  

Warum habe ich das gefragt. Ausschlaggebend waren Umzugspläne von meiner Freundin und mir. Wir wollten nach Österreich und unser Leben in den Bergen aufbauen, wir lieben halt Berge, was willst‘e machen… 

Die Möglichkeit aus dem Homeoffice heraus zu arbeiten war und ist demnach ein Hauptkriterium für meine Jobsuche, da dort wo ich mittlerweile wohne, die Jobs rar und die Wege weit sind. Umso dankbarer bin ich für das Homeoffice.  

Die Frage, die nun aufkommt, ist: Hat sich das Ansehen des Homeoffice seit der Pandemie verändert? Ist es gar eine Art „Grundbedürfnis“ geworden wobei es vorher eher als „Luxusgut“ in Unternehmen galt? 

Eines steht fest die Corona-Pandemie hat das Homeoffice und den Blick darauf verändert. Wie auch nicht, wenn Homeoffice-Pflichten diskutiert und eingeführt werden und es für viele die einzig mögliche Art war, der Arbeit nachzugehen. Aus rein persönlicher Sicht muss ich gestehen, dass das Homeoffice etwas ist, was für mich in vielen (Büro-)Berufen mittlerweile selbstverständlich sein sollte. Frei nach dem Motto: „Was ich einmal hatte, will ich nicht mehr hergeben“. Für mich ist es eine große Chance persönliche Träume wahrzunehmen und meinen Arbeitsalltag zeitlich und örtlich flexibel zu gestalten. Natürlich ist dabei nicht alles Gold was glänzt. Es bedarf einiger Voraussetzungen für ein angenehmes Homeoffice: Schreibtisch, Bürostuhl, schnelles Internet, ein eigener Raum in der Wohnung oder dem Haus, Lebenspartner*in, die diese Situation akzeptieren etc… Dennoch bin ich davon überzeugt, dass das Homeoffice Arbeitnehmer*innen großartige Möglichkeiten bei der Jobauswahl bietet. Ebenso bietet es Arbeitgeber*innen die Möglichkeit Talente, unabhängig vom lokalen Jobmarkt für ihr Unternehmen zu gewinnen. 

Doch wie sehen es andere Personen?  

Laut einer Studie des Institut der Deutschen Wirtschaft wünschen sich „rund die Hälfte der Beschäftigten, die während der Pandemiezeit im Homeoffice gearbeitet hat, dass sie auch künftig zumindest teilweise von zuhause arbeiten“1. Die Studie verweist auch auf eine Eurofound-Befragung vom Juli 2020 bei der Angestellte über ihre Erfahrungen im Homeoffice berichteten. Hier wurde eine „relativ hohe Zufriedenheit der Homeoffice-Beschäftigten“ festgestellt. Gleichzeitig wurden aber auch Schwierigkeiten nicht verschwiegen. So wird der fehlende Kontakt und eine schwierigere Kommunikation mit Kolleg*innen bemängelt. Aus weiteren Studien leitet das Institut ab, dass Homeoffice für viele Arbeitgeber*innen nach wie vor als eine Art „Notlösung“ gesehen wird und der Gedanke des „Homeoffice als Luxusgut“ längst nicht verschwunden ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass es zunehmend den Wunsch nach Homeoffice auf Arbeitnehmer*innen Seite gibt. Abschließend hält das Institut fest, es werde vermehrt zu Formen des Homeoffice und mobilen Arbeitens kommen, da die gemachten positiven Erfahrungen, sowohl von Arbeitgeber*innen als auch von Arbeitnehmer*innen, vorherige Vorbehalte ausräumen konnten. 

Die Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft spiegelt in Teilen auch meine Wahrnehmung wider. Das Ansehen des Homeoffice hat sich geändert und es gibt sowohl Befürworter*innen als auch Gegner*innen dieser Art des Arbeitens. Mir ist bewusst, dass es noch lange nicht zur Selbstverständlichkeit geworden ist, diese Arbeitsweise als Alternative zum Präsenz-Office anzubieten. Dennoch denke ich, dass aufgrund der Pandemie in diesem Bereich ein Wandel vollzogen wurde auf den sich Arbeitgeber*innen- sowie Arbeitnehmer*innen zunehmend einstellen müssen. 

Dabei kommt es auf beiden Seiten vor allem darauf an, dass man Erwartungen und Bedürfnisse an die gewünschte Arbeitsform in einem Gespräch offen und ehrlich kommuniziert und so eine Lösung für beide Seiten schafft.  

Quelle: https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Report/PDF/2022/IW-Report_2022-Homeoffice-nach-Pandemie.pdf

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