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Stellenbeschreibung - Was mache ich in dem Job?

18. März 2021

Die Stellenbeschreibung ist die Königsdisziplin der Stellenanzeige. Das wichtigste ist eine realistische und gleichzeitig werbewirksame Beschreibung des Jobs.

Ich empfehle dafür eine direkte Ansprache und freundliche, prägnante und bitte ganze Sätze. Wer liest schon gern seinen zukünftigen Job in Stichpunkten? 
Dazu meine Gegenfrage: Wie fändest du ein Anschreiben in Stichpunkten? Wie fändest du ein Gespräch in Stichpunkten? - Ganz genau, das wäre wirklich schräg. 
Stellenbeschreibung
Doch wie geht es nun ganz genau?
 
Wie kommst du an eine realistische Beschreibung?
Die Basis einer guten Stellenanzeige bildet die Arbeits- und Anforderungsanalyse. Ja, es stimmt, Anforderungen bekommen später noch ein eigenes Kapitel. Da du aber in den Anforderungen kein Bullshit-Bingo spielen möchtest, machst du die Erwartungen am besten bereits in der Stellenbeschreibung klar.
 
Kurzes Beispiel:
Buzzword: Kundenorientierung
Problem: Die Kundenorientierung lässt sich schwer in den Bewerbungsunterlagen prüfen. Im Bewerbungsgespräch kannst du das mit einer guten Fragetechnik herausfinden – ist aber auch nicht ganz leicht.
Stichwort Selbstselektion: Kandidaten, die die Beschreibung lesen, Soll klar werden, was sie in dem Job erwarten können: „Du bist verantwortlich für zufriedene Kunden. Dafür benötigst du Wissen.“
Lösung in der Stellenbeschreibung: „Du arbeitest täglich für das Wohl unserer Kunden und berätst mit deinem Wissen aus deinem Fachgebiet, sodass dein Kunde mit einem Lächeln zufrieden den Tag beendet.“
 
Für weitere realistische Beschreibungen der Tätigkeiten in dem auszuschreibenden Job überlege dir bitte: Was sind die täglichen, wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Aufgaben in diesem Job? Befrage dazu bitte die Kollegen, die den Job bereits machen und wissen, was einen dort tatsächlich erwartet. Außerdem können deine Mitarbeiter Wünsche äußern, welche Aufgaben ein neuer Kollege zukünftig übernehmen könnte, wenn er noch weiteres Wissen oder andere Erfahrungen hat. Denn mit jedem neuen Mitarbeiter entwickelt sich auch deine Firma weiter.
 
 
Verantwortungen heute und in Zukunft
Die Stellenbeschreibung ist ebenfalls hervorragend geeignet, zu beschreiben, wie sich die Tätigkeit und das Unternehmen in Zukunft entwickeln. So kann die Stelle zunächst als „normale“ Mitarbeit ausgeschrieben werden mit der Option, sich zu einer Team- oder Projektleiterstelle zu entwickeln. 
Wenn ab dem ersten Tag eine Führungsposition ausgeschrieben wird, dann ist es wichtig zu schreiben, für wie viele Personen oder welche Art von Projekten die Person demnächst Verantwortung haben wird. Es macht durchaus auch einen Unterschied, ob sich der Bewerber ein Team in nächster Zukunft zusammenstellen darf oder ein Team von 20 Personen ab dem ersten Tag führen darf. Hier gilt wieder die Selbstselektion: Wie viel Führungsposition traut sich ein Kandidat zu?
Außerdem kannst du die Möglichkeit der Aufgabenerweiterung oder Ergänzung in ein anderes Fachgebiet erwähnen, wenn der Kandidat sich das ebenfalls vorstellen kann.
 
Kurzes Beispiel:
„Wenn du Interesse an Vertriebs- oder Marketing-Aktivitäten hast, kannst du dieses ebenfalls bei uns ausleben oder dich einarbeiten. Wir unterstützen dich mit Schulungen und anderer Weiterbildung.“
 
Kultur und Werte in der Stellenbeschreibung
Zeig mir deine Stellenanzeige und ich sage dir, wie du tickst… theoretisch ist das möglich, leider kopieren zu viele Personen ihre Stellenanzeige von woanders zusammen, daher klappt das leider nicht.
Wenn du es besser machen willst, dann ist es möglich, die Kultur deines Unternehmens bereits in der Stellenanzeige sichtbar zu machen.
Es beginnt schon damit, ob du die Stellenbeschreibung in Sie- oder Du-Form schreibst. Wichtig ist, sich an dieser Stelle klar zu sein, dass das Bewerbungsgespräch in der gleichen Form stattfindet. Du kannst nicht, weil es dir gerade modern erscheint, in der Stellenanzeige deine Bewerber duzen und sie dann plötzlich im Gespräch siezen. Das ist weder authentisch noch fair.
 
Ebenso kannst du Verhaltensweisen und kulturelle Aspekte, die dir wichtig sind, bereits in der Beschreibung der Aufgabe so deutlich machen, dass es nicht mehr notwendig ist, in den Anforderungen ein Buzzword zu setzen. Besonders das „selbstständige Arbeiten“ ist ganz leicht in die Tätigkeitsbeschreibung einzubauen.
 
Kurzes Beispiel:
„Du bist vollumfänglich für deine Projekte verantwortlich und koordinierst selbstständig deine Termine, deine Mitarbeiter und dein Budget.“
 
 
Eine runde Sache
Die meisten Stellen lassen sich in 3-7 Sätzen beschreiben. Mehr liest auch keiner. Daher ist es wichtig, dass die häufigsten und wichtigsten DREI Tätigkeiten ganz oben sind. Wenn diese nicht zum Titel passen, dem Anspruch der Stelle oder des erwarteten Gehalts nicht gerecht werden, dann ist der Leser weg und wird sich nicht bewerben. Die Wichtigkeit nimmt mit den Punkten immer weiter ab. Ganz unten stehen seltene, unwichtige oder „nebenbei“-Aufgaben, die du aber unbedingt erwähnen willst, weil sie dazu gehören. Natürlich gibt es bei den meisten Jobs auch „unschöne“ Aufgaben: Die Dokumentation bei der Softwareentwicklung oder die Ablage im Sekretariat. Jeder weiß es, kaum einer mag es. Wenn es dir wichtig ist, dann schreib es rein. Aber auch das kann man nett gestalten. (Frag mich gerne, wenn du das nächste Mal daran verzweifelst 😊)
 
 
Da du in der Stellenbeschreibung jetzt ganz geschickt die ersten Anforderungen eingebaut hast, kannst du den nächsten Artikel ganz entspannt angehen. Der wird dir nämlich zu den Erwartungen an deine Bewerber die Augen öffnen.
 
 
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Weitere Artikel in dieser Blogserie:
Überblick - Warum gibt es Stellenanzeigen
Das Titelbild
Der Titel der Stellenanzeige
Unternehmensbeschreibung
Anforderungen
Arbeitsweise und Kultur
Benefits - Was biete ich dir?
Formalitäten - Dein Weg zu uns? Ganz leicht!

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