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Der Stellentitel - Ein Job in 5 Worten

16. Februar 2021

Warum ist der Titel einer Stellenanzeige eigentlich so wichtig, wenn der wichtigste Teil für die Bewerber und Bewerberinnen die Stellenbeschreibung ist? 

Es stimmt: Wenn jemand deine Stellenanzeige liest, ist der Titel vollkommen egal – doch du musst erstmal jemanden dazu kriegen, diese Anzeige zu lesen. Und da bekommt der Titel eine unschlagbare Rolle. Er ist ausschlaggebend für die Auffindbarkeit der Stellenanzeige. Kein Mensch klickt auf einen Titel, der nichts sagt oder es kommt noch schlimmer, niemand findet die Anzeige… also wirklich niemand.
 
Die Stelle in 5 Wörtern
Es ist eigentlich ganz leicht: Beschreibe die zu besetzende Position in 5 Wörter - oder besser noch ca. 60 Zeichen. Das ist genau die Länge, nach der Google den Anzeigetitel in der Vorschau „abschneidet“ und die netten drei Pünktchen setzt. So ähnlich sieht es auch auf der Vorschauseite bei Stellenportalen aus. Es ist also wichtig, einen kurzen und knackigen Titel zu formulieren, der genau aussagt, um welche Stelle es sich handelt. 
 
Ein Kandidat sucht – das Unternehmen findet
Darf ich kurz um deine volle Aufmerksamkeit bitten? Es klingt banal, aber es ist sehr wichtig: Ein Mensch außerhalb deines Unternehmens sucht eine Stelle und damit deine Stellenanzeige. Punkt.
 
Das ist dir völlig klar, denn du willst jemand Neues. Dann ist es wichtig, dass du die Perspektive eines Außenstehenden einnimmst. Wonach würde denn eine Kandidatin suchen? Vermutlich nicht nach den Wörtern „Mitarbeiter/in“ oder „Sachbearbeiter/in“. Ebenso sind Abteilungsbezeichnungen und ganz allgemein Bezeichnungen, die rein intern genutzt werden völlig unsinnig in einer Stellenanzeige und haben dort nichts verloren.
 
Versetze dich in einen potenziellen Kandidaten, der vor seinem PC sitzt und nach einem neuen Job sucht. Dieser tippt entweder den Beruf ein, den er gerade ausübt – Wie heißt dieser? (Das solltest du wissen, wenn du weißt, wen du suchst.) Ebenso gerne wird nach Ausbildungen, die man absolviert hat, gesucht oder nach Anwendungen, mit denen der Kandidat gerne im nächsten Job arbeiten möchte.
 
Wenn du dir unsicher bist, ob du lieber einen „Consultant“ oder einen „Berater“ bzw. einen „Entwickler“ oder einen „Developer“ suchst, kannst du kostenlos bei Google Trends nachsehen, wonach mehr bei Google gesucht wird. Denn du willst ja, dass möglichst viele Personen nach deiner Anzeige suchen. 
 
Beispiel gefällig:
Softwareentwickler PHP für Shopware (m/w/d) versus Softwareentwickler (m/w/d)
--> Es gibt sie leider tausendfach, diese Titel, die einfach nur ein Wort enthalten. Und selbst, wenn das stimmt und der richtige Titel ist, dann findest du damit vermutlich nicht genau die Personen, die bereits Erfahrung mit PHP und Interesse oder bestenfalls sogar Spaß an Shopware haben. Sei ein kleines bisschen konkreter, damit die Selbstselektion wirken kann.
 
(m/w/d) – muss/will/darf ich das schreiben?
Ich finde es nicht schön, aber es ist die eleganteste und pragmatischste Lösung.
 
Muss das (m/w/d) sein? – Nein. Das AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) verlangt lediglich, dass niemand aufgrund des Geschlechts (und Herkunft, Religion, Alter etc) aus dem Bewerbungsverfahren ausgeschlossen oder abgelehnt wird. 
Da die deutsche Sprache trickreich ist und ein Maler theoretisch eine Malerin „mitmeint“; umgekehrt, die Sekretärin den Sekretär scheinbar nicht „mitmeint“, ist es angebracht, irgendwo in der Stellenanzeige zu vermerken, dass die Ausschreibung für alle Geschlechter gilt. Damit verringert man die Angriffsfläche für mögliche Klagen.
 
Will ich denn (m/w/d)? – Ich habe gelernt, dass den meisten meiner Kunden das Geschlecht der einzustellenden Person egal ist. Es kommt fast immer auf die fachliche Kompetenz an. Fast immer? – Genau. Manchmal sind Unternehmer auf der Suche nach einer weiblichen ITlerin, um Diversität ins Team zu bekommen, denn diverse Teams sind nachweislich die besseren Teams.
 
Darf ich auch einen weiblichen Titel nutzen? – Ja. Denn damit fühlen sich Frauen tatsächlich mehr angesprochen. Es nennt sich das generische Femininum und ich empfehle auch dahinter ein (m/w/d) zu setzen. Dennoch darfst du niemanden aufgrund des Geschlechts ablehnen. Die Frage ist jedoch: Wer lehnt einen perfekten Kandidaten oder eine Kandidatin aufgrund des Geschlechts ab, nur weil die zweite Wahl ein anderes Geschlecht hat… 
 
Kreative Titel und wo sie zu finden sind
Die Diskussionen laufen gerne heiß, wenn eine Firma einen „Java Script Ninja“ sucht. Zunächst sei gesagt, dass durch „Java“ als Keyword die Stelle durchaus auffindbar ist, wenn jemand danach sucht. Ansonsten möchte ich bei sehr kreativen Titeln in Online-Stellenanzeigen zur Vorsicht raten, denn dort werden sie vermutlich nicht gefunden, weil niemand sich selbst als „Ninja“ bezeichnet und eben deshalb nicht danach sucht… außer vielleicht, wenn sie besondere Kampfsportarten beherrscht 😊
 
Dennoch haben lustige und außergewöhnliche Stellenanzeigentitel einen Vorteil: Sie fallen auf! Und besonders in Kombination mit passenden Bildern in einer Printanzeige. Diese bekommen besonders gut in S-Bahn-Stationen von Industriegebieten, in denen auch Firmen sitzen, die deine Zielgruppe beschäftigen eine große Aufmerksamkeit.
Das kann ein echter Hingucker sein und die Pendler auf dem Weg nach Hause zum Schmunzeln bringen und zum Bewerben – QR Code auf das Plakat. Direkter Link zur Stellenanzeige, die Möglichkeit, sich mit 1 Klick zu bewerben… schwupps, neue Mitarbeiterin und neuen Mitarbeiter gewonnen.
 
Natürlich sollte die Anzeige dann auch halten, was der kreative Titel verspricht. Wie das geht, erfährst du im nächsten Artikel.
 
 
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Weitere Artikel in dieser Blogserie:
 
Überblick - Warum gibt es Stellenanzeigen
Titelbild einer Stellenanzeige - Das Auge isst mit
Unternehmensbeschreibung - Wer bist du und warum?
Stellenbeschreibung - Was mache ich eigentlich in dem Job?
Anforderungen - alles muss, nix kann
Arbeitsweise und Kultur - wie tickt dein Unternehmen?
Benefits - Was biete ich dir?
Formalitäten - Dein Weg zu uns? Ganz leicht!

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